Von Hirten, Herden und Hörnern: Ein Flirt mit dem Käseland Lukanien

Verhält sich jemand wie ein Casanova, gibt es dafür im Italienischen eine merkwürdige Redewendung: Fare il Provolone. Ich nehme an, das hat mit diesem berühmten Käse nicht viel mehr zu tun als dass eine gewisse lautmalerische Nähe zum Verb provarci – eben, es überall «versuchen» – besteht. Aber wir verfolgen das nicht weiter. Christus möchte … Weiterlesen Von Hirten, Herden und Hörnern: Ein Flirt mit dem Käseland Lukanien

Tschingg!

«Was ist ein Tschingg?», fragte mich Christus, nachdem ich mit einem älteren Herrn über seine Zeit als Gastarbeiter in der Schweiz gesprochen habe. Solche Gespräche führe ich immer wieder und stets lerne ich dabei etwas Neues. Gastarbeiter – Dieses Wort stört mich übrigens auch jedes Mal von neuem. Gast zu sein, ist hier im Süden … Weiterlesen Tschingg!

Grüne Schätze – Auch Kohlköpfe können Gesundes essen

«Er ist ein richtiger Stängelkohl!» – So müsste man das wohl übersetzen; und es verliert dabei sogleich gänzlich an Klang und Wirkung. «È una vera cima di rapa!» – Das Original klingt schon besser, aber es fehlt noch etwas. Richtig: eine Handbewegung. – Italienisch ist bekanntlich eine Sprache mit viel Körpereinsatz und verfügt über einen … Weiterlesen Grüne Schätze – Auch Kohlköpfe können Gesundes essen

Feigen – Paradiesische Früchtchen

«Che figo», ruft mir die Tante des Bräutigams mit anerkennendem Blick zu. Jaja, ich habe es gerade noch geschafft, die Falten aus dem Anzug zu bekommen, der im Koffer etwas gelitten hat. Das Kompliment tat der nach kurzer Nacht etwas ungebügelten Seele trotzdem gut. Aber «Figo»? – Was habe ich mit einer Feige (il fico) … Weiterlesen Feigen – Paradiesische Früchtchen

Nostalgie – Auf den Spuren eines Gefühls

Zufrieden komme ich aus der Gelateria und freue mich auf den ersten Kuss des Zitronen-Eises, das mir der freundliche Barista in den Becher geschaufelt hat. Kindheitserinnerungen – wenn ich hier bin, muss das sein. Zuerst die klassischen Sorten, später bleibt vielleicht noch Zeit und Lust für Geschmacksexperimente. Unterdessen hat auch Christus seine Besorgungen gemacht und … Weiterlesen Nostalgie – Auf den Spuren eines Gefühls

Leonardo und die Bohnen

  Bohnen gehören seit Urzeiten zur ländlichen Tafel. So wollte ich eigentlich etwas über die unzähligen Bohnensorten schreiben und merkte bald: Hülsenfrüchte haben es in sich, und der Boden, der sie hervorbringt, erst recht. Auf dem lukanischen Boden wandelte einst Pythagoras – richtig, der mit dem Dreieck – und der hatte offenbar etwas gegen Bohnen. … Weiterlesen Leonardo und die Bohnen

Von Last- und anderen Tieren

Still, nachdenklich, traurig – vom Leben gezeichnet. Ein kleiner Mann aus Bronze mit typischen Gesichtszügen sitzt auf der Piazza Veneto in Matera. «Worauf wartet er?», fragt Christus – «Soweit ich weiss, soll die Figur das Gedenken der Stadt an die Herkunft aus der ländlichen Gesellschaft in Ehren halten[1]», antworte ich. «Das harte und entbehrungsreiche Leben, … Weiterlesen Von Last- und anderen Tieren

Wandernde Steine – Geschichte, Migration und ich

Im Süden Italiens lässt sich in der Landschaft lesen, was wir im Geschichts- und Lateinunterricht aus der Ferne nur wissend erahnen konnten: Der dünn besiedelte Boden Lukaniens ist geschichtsgetränkt. Ruinen und unzählige archäologische Stätten zeugen davon, wie seit Menschengedenken Siedlungen gegründet, verlassen und andernorts neu gebaut worden sind. – «Niemand war schon immer da» – … Weiterlesen Wandernde Steine – Geschichte, Migration und ich