Pomarico celebra Vivaldi

Sagt Ihnen der Name Calicchio etwas? Vermutlich nicht oder nicht auf den ersten Blick. Beim Namen Antonio Lucio Vivaldi «klingt» doch schon eher etwas an und die «Vier Jahreszeiten» kommen einem etwa in den Sinn. Im Buch habe ich davon erzählt, dass der venezianische Komponist Wurzeln in Pomarico hat.[1] Ein 2011 leider zu früh verstorbener Freund von mir, Antonio Bonavista, ist dem auf den Grund gegangen und fand den Grossvater mütterlicherseits, der als Schneider nach Norden gereist ist.

«Pomarico celebra Vivaldi». Um den Barockkomponisten zu ehren und im Gedenken an Antonio Bonavista, organisiert seine Schwester Anna Bonavista jedes Jahr eines der beiden hiesigen Festivals mit bewundernswert grossem persönlichem Engagement. Das Comitato Vivaldiano Antonio Bonavista führt den Anlass, der mit unterschiedlichen – neben musikalischen – auch literarischen und anderen kulturellen Programmpunkten aufwartet, wie jedes Jahr im August im Hof des Palazzo Marchesale durch. Heuer zum 7. Mal.

«Pomarico celebra Vivaldi». Nicht zu übersehen. Ein Platz mit Bühne, andere Einrichtungen, die sich des Namens in Pomarico bemühen. Das Lebenswerk des Camillo Calicchio, seine Mühen, Entbehrungen, sein Talent wären wohl in Vergessenheit geraten, hätte seine Tochter Camilla nicht den rothaarigen Musiker auf die Welt gebracht. Wer weiss, was sie ihm von seiner Herkunft erzählt hat. Oder gekocht …

Es sei niemandem vergönnt, nach der Kultur auch andere Künste zu geniessen und bei einer «Quattro Stagioni» über den Lauf der Dinge, die wiederkehrenden Kreisläufe, die Frage nach dem Lebenswerk oder ganz einfach über die herrliche Kultur, die dieses Land auf Bühne und Tisch hervorgebracht hat, zu sinnieren.


Über den Link die aktuelle Pressemitteilung mit den Programmschwerpunkten des Festivals für den 21. August 2019.


[1] Zum Beispiel im Kapitel «Carpe diem – die Pizza der Erkenntnis», S. 145 ff. bzw. Blogbeitrag, wo der Begriff «Lebenswerk» thematisiert wird, oder «Mütter, Töne und Tomaten», S. 196 ff. bzw. Blogbeitrag, wo es um die Mütter und ihre Hingabe geht.

5 Gedanken zu “Pomarico celebra Vivaldi

    1. Ernst Meister hatte es, glaube ich, es ungefähr so geschrieben:

      Es ist
      kein Amt
      Staub
      zu sein…
      … Der Erkennende
      ist der Gräber
      Erkenntnis das Grab…

      Ich jdnfls finde seine poetische Alliteration nicht vollkommen abwegig.

      Gleichwie soll Caesaren im alten Rom bei ihren Feiern stets ein Sklave beigestellt worden sein, der zuzuflüstern haben sollte: „bedenke, Du bist nur ein Mensch“

      Verzichtbar?
      Verzichtbar, sowohl Caesaren wie deren Sklaven!

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